Comment enchaîner ? Réflexions sur le déchaînement de la pensée tolérante

Raulet, Gérard

Comment enchaîner ? Réflexions sur le déchaînement de la pensée tolérante - 2021.


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Eighteenth-century intellectual debates may sometimes be used to reveal the issues at stake in contemporary ones as does for example the controversy between Mendelssohn and Christian Wilhelm Dohm about the emancipation of the Jews: what matters to Mendelssohn beyond the question of the rights of the Jews as a religious minority, is the recognition of fundamental natural rights on which the recognition of civil rights can be established.Mendelssohn opposes a communitarian misinterpretation of the issue of equal rights, rejecting thus the confusion between liberalism and laissez-faire. US-American debates on freedom of religious thought, in which religious tolerance, relativism and freedom are often used to justify discrimination, show how perfectly right he was as a man ahead of his time.Pluralism does not mean that all assertions are acceptable as a principle; in fact, quite the opposite is true: it presupposes that they are acceptable in principle, i.e. that they meet the requirement of pluralism.This article confronts Habermas’s theoretical models with Jean-François Lyotard’s, and analyses the contribution of Axel Honneth’s theory of recognition. Lyotard’s essential idea is to encourage the acceptance of diversity of opinion, provided it does not jeopardise democracy, and to maintain the dialogue, without surrendering to reasons that are not recognised as better ones. A commitment that is not hopelessly dogmatic must allow the dialogue to flow in a discursive way. Debatten des 18. Jahrhunderts sind vielleicht für zeitgenössische aufschlussreich. Am Beispiel von Moses Mendelssohns Reaktion auf Christian Wilhelm Dohms Denkschrift Über die bürgerliche Verbesserung der Juden (1781) lassen sich zwei radikal entgegengesetzte Auffassungen von Toleranz umreißen. Mendelssohn geht es sich nicht mehr nur um die Rechte einer konfessionellen Minderheit. Liberalismus ist für ihn nicht identisch mit Laissez-faire. Es kommt ihm generell auf die Anerkennung von Natur- bzw. Grundrechten an, auf welchen die Bürgerrechte aufbauen können. Mendelssohn wendet sich so gegen eine kommunitaristische Missdeutung der Gleichberechtigungsfrage (nach der nun auch Juden das Recht haben sollen, andere auszuschließen) und gegen eine Pervertierung der Toleranzidee, wie man sie heute z.B. in Entscheidungen amerikanischer Gerichtshöfe dokumentiert sieht, wo unter Berufung auf Religionsfreiheit mit Toleranz und Relativismus oft nur Diskriminierung gerechtfertigt wird.Pluralismus bedeutet nicht anything goes, sondern, dass prinzipiell immer eine Vielzahl von Auffassungen in Betracht kommt. In dieser Hinsicht werden die theoretischen Modelle von Jürgen Habermas und von Jean-François Lyotard miteinander konfrontiert sowie Axel Honneths Theorie der Anerkennung miteinbezogen. Lyotards ganz wesentlicher Beitrag besteht in der Aufforderung, Meinungsvielfalt – soweit sie nicht den Bestand der Demokratie gefährdet – zu akzeptieren und damit die Möglichkeit zu bewahren, den Dialog aufrechtzuerhalten, auf Argumente zu antworten, ohne vor Gründen, die man nicht als besser anerkennt, zu kapitulieren. Ein Engagement, das nicht unheilbar dogmatisch erstarrt ist, muss es erlauben, den Dialog diskursiv aufrechtzuerhalten.

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