Kargl, Elisabeth

Variations sur les formes. Les sonnets dans le recueil Idyllen d'Ernst Jandl - 2015.


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Ernst Jandl’s poetry is based on the tradition while going beyond it. The analysis of this correlation is the heart of this article which gives an interpretation of the sonnets in the Idyllen, a volume which was published in 1989. Since the “Leerform des Sonetts” in the sixties, the radicalness of the experiment steps back, but the problematisation of the traditional form remains. In Idyllen, several sonnets indicate it : the first sonnets with their poetological dimension, sonnets like hohe kunst whose subjects are body and material, sonnets which criticize religion, or others which break away with classical literary tradition. Jandl’s work on the sonnets in the Idyllen shows us that his poetry sets in some “in-betweenness” which is typical for his creation. Ernst Jandls Dichtung stützt sich auf die Tradition und überwindet sie zugleich. Die Untersuchung dieser Wechselbeziehung steht im Zentrum des vorliegenden Artikels, der die Sonette im 1989 veröffentlichten Gedichtband Idyllen analysiert. Seit der « Leerform des Sonetts » in den 1960er Jahren tritt zwar die Radikalität des Experimentellen in den Hintergrund, die Problematisierung der traditionellen Form wird dennoch fortgesetzt. In den Idyllen lässt sich das an mehreren Sonetten ablesen : die ersten Sonette mit ihrer poetologischen Dimension, Sonette wie hohe kunst, die Körperlichkeit und Materialität thematisieren, Sonette, welche die Religion kritisieren, oder andere, die sich von der klassischen literarischen Tradition entfernen. Jandls Bearbeitung der Sonette in den Idyllen zeigt, dass seine Dichtung in einem « Dazwischen » liegt, das typisch für sein Werk ist.