Valentin, Jean-Marie
Vienne et l'opéra impérial baroque. Un système, une symbolique
- 2015.
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From the crowning of Leopold I (in 1658) to the death of Charles VI (in 1740), Vienna, whose role as the capital of the Holy Roman Empire was not to be contested until the ascendancy of Prussia, earned a reputation as one of the most important musical centres in Europe. Its position was particularly decisive in baroque Italian opera of Venetian origin. Performances were held at court. These brilliant performances, held in the Emperor’s presence, were the fruit of a system based upon three solid pillars : the poeta Cesareo, the composer and the stage designer. These shows, drawing from antique, Christianised mythologems, were of exceptional quality. The main motif, in constant use, was the self-glorification of the Habsburg dynasty, which was deliberately staged, identifying the dynasty with its historic mission. Von der Krönung Leopolds 1. (1658) bis zum Tode Karls VI. behauptete sich Wien, dessen Bedeutung als Hauptstadt des alten Reiches bis zu Preußens Aufstieg nicht ernsthaft umstritten werden kann, als eines der wichtigsten Zentren der Musikpflege in Europa. Seine Stellung war vor allem im Bereich der barocken, in italienischer Sprache gegebenen Oper venezianischer Provenienz ausschlaggebend. Ort der Aufführungen war der Hof. Die glanzvollen Vorstellungen, die in Gegenwart des Kaisers veranstaltet wurden, entstammten einer genau durchdachten kollektiven Zusammenarbeit, die auf drei stabilen Säulen beruhte : Dem poeta cesareo, dem Komponisten und dem sog. « Bühnenarchitekten ». Antike christianisierte Mythologeme bemühend war diese Produktion von exzeptionellem Niveau. Ständig wiederkehrendes Hauptthema war die Verherrlichung der sich selbstbewusst in Szene setzenden, sich mit ihrer historischen Mission identifizierenden Habsburgerdynastie.